Montag, 27. Februar 2012

Oscars 2012 - Hollywood feiert sich wieder selbst

Und wieder einmal sind die Oscars verliehen worden und die Traumfabrik Hollywood hat sich selbst beweihräuchert. Mit einigen Neuerungen aber ansonsten durchschnittlicher Verleihungskost haben wir es für dieses Jahr mal wieder geschafft. Die Neuerungen sind ganz klar dem europäischen Trend in Hollywood geschuldet. Noch nie gab es derart viele Auszeichnungen für Filme die zumindest in Europa, genauer gesagt in Frankreich spielen oder wie im Fall des großen Gewinners "The Artist" von und mit Franzosen gedreht wurde. Dass das alles nicht wirklich französisches Kino ist, beweisen die Tatsachen, dass "The Artist" in Los Angeles gedreht wurde und auch dort spielt, der zweite große Gewinner Hugo Cabret nur in Paris spielt, aber ansonsten sehr amerikanisch ist. Meine Einschätzung zu diesem Thema ist, dass es sich hierbei um eine Modeerscheinung handelt. In diesem Jahr ist es der Stummfilm und das Frankreich-Thema. Im letzten Jahr war es ein Film über den britischen König und ein Western, auch wenn dieser leer ausgegangen ist. Im nächsten Jahr wird es vielleicht ein Mantel und Degenfilm oder wieder die Superhelden. Es sind Trends die kommen und gehen. Also eigentlich nicht weiter der Rede wert. Wenn das deutsche Kino nicht so national wäre und nur aus Til Schweiger bestehen würde, könnten wir ja irgendwann auch einmal ein "deutsches" Hollywoodjahr erleben.
oscars academy awards
Bild von http://www.flickr.com/photos/chickpokipsie/
Der Rest der Verleihung war mal wieder die übliche Einheitskost. Hollywood wird in den kommenden Jahren scheinbar nicht den Wandel in die Neuzeit schaffen, Brad Pitt hat selbstverständlich nicht seinen Oscar bekommen, mit Christopher Plummer wurde einer für sein Lebenswerk indirekt mit dem Oscar für die beste Nebenrolle geehrt und alle waren wieder einmal lieb, nett und hübsch anzuschauen. Die sollten sich mal was neues einfallen lassen. Aber solange die ganze Welt auf diesen kleinen Stadtteil von Los Angeles schaut, werden sie wohl so weiter machen. Bis zur nächsten Oscar-Verleihung.

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