Montag, 30. April 2012

Apple Wachstum verlangsamt sich

Die Jungs aus Cupertino sind absolut erfolgsverwöhnt. Die letzten Jahre zeigen eine fast schon irreal wirkende Erfolgsstory von Apple. Doch nach jedem Aufstieg folgt auch der Fall. Das ist ein Naturgesetz und läßt sich auch nicht von Apple beeinflussen.

Die negativen Schlagzeilen verfolgen Apple immer wieder und dennoch konnten diese keinen ernsthaften Schaden an dem Börsenliebling anrichten. Wir erinnern uns an Antennagate bei dem iPhone 4, den Tod von dem Applepapst Steve Jobs, der Marketinglüge mit dem 4G beim neuen iPad. All das konnte das Wachstum von Apple nicht bremsen.
Doch irgendwann ist der Punkt erreicht, da kann man nicht mehr größer werden und es kann nur noch eine Richtung geben: Bergab! Die negativen Schlagzeilen lassen nicht nach und langsam zeigen diese auch Wirkung. Bedingt durch das immense Wachstum auf breiter Front, sind die Apple-Systeme nun auch für Hacker und die Programmierer von Schadsoftware interessant geworden. Macs galten in der Vergangenheit als unverwundbar was die Sicherheit anging und die Macuser blickten immer sehr abwertend auf die Windowsuser, sie hielten sich für was besseres. Doch nun müssen sie schmerzlich feststellen, dass die Macs eben nicht unbesiegbar sind, sondern einfach nicht wichtig genug waren für die Hackerszene. Die geringe Anzahl von Macs war den Aufwand nicht wert. Nun stellt sich heraus, dass Apple diesen Cyberangrriffen praktisch schutzlos ausgeliefert ist. Den Krisenmanagementvorsprung von 10 Jahren von Microsoft kann man nicht über Nacht aufholen. Das nagt mit Sicherheit an der Appleseele, doch die Jungs aus Cupertino kommen langsam in der Wirklichkeit an. Die Agentur Forrester prognostiziert bereits den langsamen Abstieg des jetzigen Primus.

WWDC 2012. Apple addict are welcome.
Bild von http://www.flickr.com/photos/esharkj/

Zusätzlich zu diesem Umstand kommen noch die Erfolgsmeldungen vom Konkurrenten Samsung. Der große Rivale ist nun größter Handyhersteller weltweit und hat die Ära Nokia abgelöst. Wenn man einen Gegner nicht besiegen kann, sollte man sich mit ihm verbünden. Was nach Kriegstaktik klingt, wendet Apple nun an und kehrt an den Verhandlungstisch mit Samsung zurück um die unsäglichen Patentkriege beizulegen.
Wir erleben nun die ersten Anzeichen für meine bereits hier prophezeiten schlechteren Zeiten für Apple. Es ist unvermeidlich, dass wenn ein Unternehmen derart schnell wächst und sogar zeitweise das wertvollste Unternehmen der Welt ist, auch irgendwann der Fall kommt. Ich sage für das Jahr 2014 erste größere Entlassungswellen für Apple voraus. Mal sehen ob ich damit richtig liege.
Nicht, dass ich schadenfroh bin, aber ich kann einfach die Arroganz von Apple und den angeblich so kreativen und coolen Applefanboys nicht ausstehen. Nach Hochmut kommt der Fall...

Sonntag, 29. April 2012

Ariane Friedrich - Facebook Selbstjustiz

Das Thema Mobbing und Stalking hat im Internet eine neue Dimension erreicht. War es vor dem Internet immer notwendig der zu mobbenden Person nahe zu sein, so ist es heutzutage nicht mehr notwendig. Es ist sozuzsagen möglich jemanden am anderen Ende der Welt zu mobben oder zu stalken.

Der Fall Ariane Friedrich zeigt nun auch die möglichen Folgen für Stalker. Was war passiert? Ariane Friedrich hat angeblich mehrfach obszöne Mails von einem männlichen Fan erhalten. Dieser hat Fotos von seinen Genitalien versendet und Ariane Friedrich damit massiv belästigt. Diese ist selbstverständlich den normalen Weg gegangen und hat Anzeige erstattet. Soweit, so normal. Der Stalker bekommt so immer erst eine indirekte Reaktion auf sein beschämendes Verhalten. Irgendwann gibt es Post von der Polizei und eventuell ein Verhör, anschließend Post von der Staatsanwaltschaft und eine kleine Geldstrafe. All das scheint bisher wenig abschreckend für Stalker zu sein.
Doch Ariane Friedrich wollte sich damit nicht zufrieden geben und ist in die Offensive gegangen.

ISTAF Berlin 2010
Bild von http://www.flickr.com/photos/az1172/

Sie veröffentlichte die Mails von ihrem Stalker inklusive seines Namens und seiner Daten. Somit drängte sie ihren Stalker in die Defensive. Dieser sollte ebenso hilflos vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Da Ariane Friedrich diese Daten auf ihrer Facebookseite veröffentlichte, war ihr große Aufmerksamkeit gewiß. Die Reaktionen auf diese digitale Selbstjustiz brachten Ariane Friedrich nicht nur positive Reaktionen. Es gab auch viele User, die diesen Vorstoß als nicht angebracht empfanden und entsprechend negativ reagierten. Der Tenor war, dass das Opfer damit selbst zum Täter geworden ist.
Mittlerweile ist die Facebookseite offline, doch der Shitstorm, der dadurch ausgelöst wurde, wird Ariane Friedrich noch weitaus länger verfolgen. Das Internet ist nicht nur ein besonders aktuelles Medium, sondern auch ein Medium, das die Informationen auf einen langen Zeitraum verfügbar macht. Das heißt, dass dieser Fall vermutlich auf ewig mit Ariane Friedrich in Verbindung bleiben wird.

Was hat es also für Ariane Friedrich gebracht? Außer einer kurzfristigen Genugtuung dem Täter die Tat heimgezahlt zu haben, eigentlich nur negative Aspekte. Sie wird nun mit diesem auf einem ähnlichen Level wahrgenommen. Damit hat sie genau genommen das genaue Gegenteil erreicht von dem was sie eigentlich wollte und Sympathien eingebüßt. Und das bringt uns wieder zu der allgemein gültigen Weisheit zur Nutzung des Internets: Veröffentliche niemals Daten aus einer emotionalen Laune heraus. Das gilt besonders für Menschen die von öffentlichem Interesse sind. Denn die Reaktionen hat man dann nicht mehr unter Kontrolle. 
Selbstjustiz ist auch in diesem Fall nicht zielführend.

Samstag, 28. April 2012

Sommer 2012 - Wetterumschwung in Deutschland

Gestern um diese Zeit waren noch alle mit dicken Pullovern und Jacken unterwegs. Heute sitzen alle gut gelaunt in Shorts und T-Shirt in der Sonne.

Man hat es die letzten Tage schon gemerkt. Sobald die Sonne rauskam, spürte man, dass die Strahlen bereits eine gehörige Portion Kraft haben. Heute nun hat es die Sonne durch die Wolkendecke der vergangenen Tage geschafft und schon springt die Temperatur 10 Grad Celsius nach oben. Von vielen herbeigesehnt, von wenigen tatsächlich erwartet.

Sommer
Bild von http://www.flickr.com/photos/twicepix/

Diese schnellen Umschwünge können schon einen schwächeren Kreislauf aus dem Gleichgewicht bringen.
Doch die positiven Seiten überwiegen bei weitem. Man merkt richtig wie die Menschen wieder aufblühen. Das Grau des Wetters und in den Gesichtern der Menschen ist wie weggeblasen, und das innerhalb von 24 Stunden. Die Cafes sind bis auf den letzten Platz gefüllt und die Eisdielen können endlich mit ihrem Jahresgeschäft anfangen.
Es ist immer wieder erstaunlich was ein paar Sonnenstrahlen und ein paar Grad mehr bewirken können. Ich hoffe, dass das erst der Anfang für einen tollen Sommer 2012 wird. Nicht, dass der erste Frühling im April wieder zum einzigen Sommer in diesem Jahr wird. Ich bin der Meinung wir haben dieses Jahr einen goldenen Sommer verdient.

Lasst die Grillsaison beginnen und die Röcke wieder kürzer werden...

Freitag, 27. April 2012

Spritpreise leicht gesunken

Es ist schon sehr erstaunlich wie man sich doch an hohe Preise gewöhnt. Wenn das Benzin 1,66 Euro pro Liter kostet, entstehen lange Schlangen an den Zapfsäulen. Vor einigen Monaten wäre das noch undenkbar gewesen.

So schnell kann es gehen. Im Winter kostete der Sprit noch 1,45 Euro pro Liter und wenn er dann doch mal über 1,50 Euro kostete, haben alle gewartet bis der Preis wieder sinkt. Jetzt ist man schon für Preise unter 1,70 Euro dankbar. Traurig aber war. Man kann es nicht anders sagen, die Ölkonzerne machen mit uns was sie wollen und wir gehen dennoch wie Lämmer zur Schlachtbank.
Das traurige an der Sache ist aber die Gleichgültigkeit mit der wir das mit uns machen lassen. Die Politik ist selbstverständlich ohnmächtig und bringt nur starke Sprüche wenn es wieder an die Wahlen geht. Wenn der Ölpreis doch sinkt, warum müssen wir dann weiter abgezockt werden. Obwohl wenn man es genau betrachtet, dann ist die Spekulation um den Ölpreis genauso eine Abzocke wie mit dem Spritpreis. Es verdienen einfach zu viele an den Spekulationen und das müssen im Endeffekt die Autofahrer teuer bezahlen. Damit wieder einmal Millionenboni an die Vorstände der Ölkonzerne ausgezahlt werden können.

HEM Tankstelle
Das war einmal! Bild von http://www.flickr.com/photos/mecklenburg/

Was die Benzinabzocke angeht, so wird es mal wieder Zeit für eine zünftige Revolution. Die Menschen in Deutschland sind schon lange nicht mehr auf die Straßen gegangen. Die letzten Male war es wegen der rechtsradikalen Übergriffe in Ostdeutschland, oder wegen der Wirtschaftkriege im Irak. Jetzt wäre es einmal an der Zeit sich für die eigenen Rechte zu mobilisieren.
Doch leider werden wir mit einer vorübergehenden Spritpreissenkung, auf ein immer noch unerträgliches Maß, ruhig gestellt und der Ärger verpufft wieder.

Das muss man den Ölkonzernen schon lassen, sie sind verdammt clever.

Donnerstag, 26. April 2012

Der kleine Hobbit - zu realistische Bilder?

Die Technik entwickelt sich immer weiter und gerade im Filmbusiness haben wir in den vergangenen 10-15 Jahren Quantensprünge erlebt. Doch wo soll das enden?

Diese Frage habe ich mir bei Erscheinen des neuen iPad auch schon gestellt. Wieviele Pixel braucht der Mensch? High Definition über 3D und das ganze mit 15 MillionenTrilliarden Pixeln hoch 2. Die aktuelle Technik ist für viele Menschen bereits zu viel. 3D verkraften nicht alle Menschen und dies kann Kopfschmerzen auslösen.
Versteht mich nicht falsch, ich bin ein Freund von neuen technischen Errungenschaften. Doch wenn die Technik mehr leistet, als der Mensch vertragen kann, hört der Spaß auf.

Bei einer Testvorführung zu dem neuen Film von Peter Jackson, der kleine Hobbit, haben sich einige Testzuschauer über die zu realistische Darstellung beschwert. Das klingt doch ein wenig absurd, wo doch immer alle Zuschauer Bluray-Player kaufen und immer höhere Auflösungen fordern. Doch scheinbar hat die Technik nun ein Level erreicht, dass den Zuschauern dann doch nicht mehr schmeckt.
Mit den drei Teilen von Der Herr der Ringe hat Peter Jackson Filmgeschichte geschrieben. Die Teile setzten Maßstäbe in Umsetzung und Technik und nichts anderes kann der Anspruch sein mit dem Prolog zu den Filmen. Mit dem kleinen Hobbit möchte Peter Jackson wieder Maßstäbe setzen und die Tradition der absoluten Blockbuster fortführen.

Peter Jackson
Bild von http://www.flickr.com/photos/foilman/

Also wird für den Kinofilm die neueste Technik verwendet und um das Ergebnis schonmal anzutesten wurden 10 Minuten des Films einigen Testzuschauern vorgeführt. Der Tenor war, dass es zu realistisch aussieht und das wiederum war von den Zuschauern nicht gewünscht. Wenn es zu realistisch aussieht, dann wirkt es wiederum billig. Ähnlich der leider so erfolgreichen Soaps. Bei den Soaps kommt der realistische Effekt vermutlich durch die wenig professionelle Deko, bei Peter Jackson aufgrund der überbordenden Technik. Die Soaps sind Fließbandware mit einfachsten Mitteln für sehr wenig Geld produziert, das andere ist millionenschwere Technik teilweise noch im Prototypenstadium. Zwei Welten ein Ergebnis.

Ich finde diese Entwicklung sehr interessant. Es ist ein Punkt erreicht, bei dem die Konsumenten doch das Künstliche bevorzugen. Wenn die Story Fiktion ist, dann soll sie gefälligst auch so aussehen und nicht wie das Kostümfest auf einer Gameskonvention.
Klingt für mich wie eine Fehlinvestition seitens des Filmstudios. Viel Geld für ein Ergebnis, dass so keiner sehen möchte. Also wird für noch mehr Geld nachbearbeitet um dann wiederum ein schlechteres Ergebnis zu erzielen, als vorher. Doch was tut man nicht alles fürs Geld..., ich meine natürlich, was tut man nicht alles für die Zuschauer ;-)

Mittwoch, 25. April 2012

Piratenpartei Programm - Gibt es ein Programm?

Das ist die Frage, die sich alle etablierten Parteien und auch die Bürger stellen. Hat die Piratenpartei ein funktionierendes Wahlprogramm und wenn ja, ist dieses ernst zu nehmen?

Generell muss man zunächst sagen: Ja! Denn die Piraten werden aller Wahrscheinlichkeit nach in den Landtag in NRW einziehen und werden für die kleineren Parteien zur echten Bedrohung und das ist ohne Programm nicht möglich. Doch wie genau sieht das Wahlprogramm der Neupolitiker aus?
Zunächst einmal haben sie ein vollständiges Wahlprogramm und nicht so wie es die etablierten Parteien suggerieren wollen, dass die Piratenpartei kein Programm hat. Wenn man sich die Inhalte Punkte ansieht, so kann man eindeutig festhalten - es ist fair. Gut, es kommt immer auf den Standpunkt an, aber wie ich finde so sind die Punkte Transparenz, Effizienzsteigerung, Mitbestimmungsrecht, Abkehr von der Atomkraft und Verbesserung des Bildungssystems genau die Punkte, die auf die Parteien verteilt das Beste aus ebendiesen Programmen zusammenfasst.

Piratenpartei-Flyer als Schiff
Bild von http://www.flickr.com/photos/piratenpartei/

Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die Regierenden an den aktuellen Entwicklungen vorbei regieren. Was liegt da also näher es erst einmal anders zu machen. Und genau das ist der Ansatz der Piraten. Die eingetretenen Pfade verlassen und den Horizont erweitern. Diesen Ansatz kann man als Mensch mit gesundem menschlichen Verstand nur gut heißen.
An diesem Punkt werden nun wieder die Kritiker den Punkt bringen, dass die Piraten keine Erfahrung haben und dass Erfahrung nicht zu ersetzen ist. Aber wer sagt, dass das so ist, wer bestimmt dass es so sein muss und nicht anders?
Meiner Meinung nach haben wir eine echte Chance einen Wandel durchzuführen. Wenn man die Obrigkeitshörigkeit ein wenig beiseite lassen kann, so bieten sich echte Möglichkeiten. Erfahrung durch Transparenz und Logik zu ersetzen ist in meiner Ansicht nicht der schlechteste Ansatz. Wenn sich jeder ein wenig mehr einbringen würde, so gäbe es mit Sicherheit unendlich viele Mißstände, die man dadurch ein wenig lindern könnte. Leider sind viele zu bequem dafür und so überläßt man denen die erst einmal an den eigenen Vorteil denken, kampflos das Feld. Doch das muss nicht sein.

Ich kann an dieser Stelle nur den Rat geben, einmal darüber nachzudenken, ob es wirklich sein muss, dass die Regierung viele Entscheidungen über die Köpfe der Bürger hinweg trifft und auch keine Rücksicht auf die allgemeinen Strömungen nimmt? Es kann auch anders sein, doch dafür müssen neue, unverbrauchte Wege beschritten werden.
Die Welt hat sich verändert und das sollte die Politik auch.

Dienstag, 24. April 2012

Kim Schmitz - Kommt der Megaupload Gründer frei?

Es wird mal wieder Zeit für eine Schlagzeile zum Thema Kim Schmitz und Megaupload. In diesem Fall scheint sich das Blatt für Schmitz zum Guten zu wenden.

Die Amerikaner werden einfach ihre Cowboymentalität nicht los. Erst schießen, dann fragen. So auch in dem weltberühmten Megaupload Fall. Die Amerikaner waren so heiß darauf Kim Schmitz einzusperren, dass völlig vergessen wurde bestimmte und erforderliche Schritte einzuhalten. So wurde ein Verfahrensfehler nach dem anderen gemacht, unter anderem wurde Kim Schmitz gar keine Strafanzeige zugestellt.
So geht selbst der amerikanische Richter O´Grady davon aus, dass es gar nicht zu einem Prozess kommen wird. Demnach müsste Schmitz auch wieder sein Vermögen ausgehändigt werden.
Der wichtigste Punkt von allen ist allerdings, dass die neuseeländischen Behörden gar keine Zuständigkeit der Amerikaner sehen. Das Gesetz sieht vor, dass Personen erst ab einer möglichen Freiheitsstrafe von mindestens fünf Jahren ausgeliefert werden. In Neuseeland gelten für Urheberrechtsverstöße nur vier Jahre Höchststrafe. Zumal die Urheberrechtsverletzung durch Megaupload noch gar nicht bewiesen ist. Des weiteren handelt es sich bei Megaupload auch nicht um eine amerikanische Firma, es wurden nur Server in Amerika angemietet.

Megaupload FBI
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Die US Behörden sehen derzeit ihre Felle davon schwimmen und versuchen nun die Taktik zu ändern. Kim Schmitz soll als Teil einer kriminellen Organisation überführt werden, denn darauf stehen fünf Jahre Haftstrafe. Ich frage mich allerdings warum den Neuseeländern nicht schon vorher eingefallen ist, dass die Amis gar keine Zuständigkeit haben. Und die Amerikaner sollten sich fragen, ob es wirklich immer das klügste ist erst zu schießen und dann zu fragen. Aber wie wir die Cowboys kennen, werden sie auch aus diesem Fall wieder nichts lernen. Sie halten sich immer noch für die Weltpolizei.

Ich persönlich hoffe, dass Kim Schmitz auf freien Fuß kommt und dass die Industrie lernt, dass eine neue Zeit angebrochen ist.

Free Kim Schmitz!

Montag, 23. April 2012

Bahrain GP - Sebastian Vettel siegt und ist wieder der Alte

Wie schon in der letzten Woche in China, hat der Polemann auch den Sieg am Sonntag geholt. Dieses Mal war es allerdings Sebastian Vettel, der sich mit diesem Sieg eindrucksvoll zurück meldet.

Das Rennen in Bahrain drohte durch politische Umstände zum Aufreger der Saison zu werden, das ist glücklicherweise aus geblieben. Stattdessen bot das Rennen in der Wüste Motorsport vom Feinsten. Es siegte zwar Sebastian Vettel von der Poleposition, allerdings spielte sich dahinter ein extrem spannendes Rennen um die Plätze ab. Vettel hat mit seinem Sieg einmal mehr bewiesen warum er zweimal hintereinander Weltmeister geworden ist. Sein Teamkollege Mark Webber war nicht einmal in der Nähe des Deutschen.
Die eigentliche Sensation am Renntag war allerdings ein anderes Team. Lotus hat mit den Plätzen zwei und drei zum ersten Mal gezeigt, dass sie dem Ruf des Geheimfavoriten auch gerecht werden können. Kimi Räikkönen hat in seinem vierten Rennen nach seinem Comeback einen sehr starken zweiten Platz geholt und zeigte sich schon fast ein wenig enttäuscht das Rennen nicht gewonnen zu haben. Zwischenzeitlich war er Sebastian Vettel auch gefährlich nahe gekommen und ein Sieg schien in greifbarer Nähe. Nach dem letzten Boxenstopp entspannte sich die Situation für Vettel aber wieder.
Romain Grosjean komplettierte mit dem dirtten Rang den Erfolg für Lotus.

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Bild von http://www.flickr.com/photos/mypoorbrain/

Die Verlierer des Rennens in Bahrain heißen für mich McLaren. Jenson Button schied aus und Lewis Hamilton kam nach zwei verpatzten Boxenstopps nicht über den achten Rang hinaus. Die McLaren waren allerdings auch zu keiner Zeit im Rennen auch nur ansatzsweise schnell genug um an der Spitze des Feldes zu fahren. Mercedes war nach dem Sensationssieg von China wieder auf den angestammten Plätzen und kam auf den Plätzen 5 und 10 ins Ziel. Nico Rosberg lieferte sich einige harte Zweikämpfe und schaffte den fünften Rang. Auf diesem Platz hat man Mercedes auch vor der Saison erwartet. Michael Schumacher musste nach dem verpatzten Qualifying und dem Getriebewechsel von 22 starten und wurde am Ende zehnter.
Ferrari zeigte einmal mehr, dass es nicht rund läuft bei der Scuderia. Platz sieben und neun sind zu wenig für den Traditionsrennstall aus Italien.

Die Saison 2012 übertrifft bisher alle Erwartungen. Die Spannung ist in jedem Rennen gegeben und die langweiligen Prozessionen der vergangenen Jahre sind endgültig vorbei. Die Rennen ziegen wieder echten Motorsport. Verwunderlich ist allerdings das ständige Wechseln der Kräftevehältnisse. Im ersten Rennen war McLaren klar überlegen. Im zweiten Rennen gewann der schwache Ferrari. Im dritten Rennen gewann Nico Rosberg mit Mercedes und im vierten Rennen ist Red Bull mit Sebastian Vettel wieder ganz oben angekommen.
Mit Lotus und Sauber waren auch schon zwei Teams auf dem Podest, mit denen man nicht wirklich als Siegkandidaten gerechnet hätte. Wer an diesem Wochenende gewinnt, kann beim nächsten Rennen schon wieder nur Statist sein, siehe McLaren und Mercedes GP. Ich frage mich wie lange es dauern wird, bis die Ingenieure die Variablen eingekreist haben und etwas mehr Konstanz einkehrt? Von mir aus kann es so bunt ruhig weitergehen. Das ist in dem hochprofessionellen Umfeld der Formel 1 allerdings eher unwahrscheinlich. Die Teams werden sich auf die Gegebenheiten und vor allem die Reifen einschießen und es wird wieder ein Stück langweiliger, leider. Wollen wir hoffen, dass es sich noch einige Rennen hinziehen wird.

Sonntag, 22. April 2012

Bahrain GP - Sebastian Vettel wieder auf Pole

Die ersten drei Rennen in der Saison 2012 waren alles andere als erfolgreich für den Weltmeister der letzten beiden Jahre. Weder eine Poleposition, noch ein Sieg. Wenig für den Anspruch den Weltmeistertitel zu verteidigen.

Doch nun, im vierten Saisonrennen, konnte Sebastian Vettel wieder seinen angestammten Platz im Qualifying erobern. In weltmeisterlicher Manier erreichte Vettel im letzten Qualifyingabschnitt in der letzten Minute die schnellste Zeit und sicherte sich den ersten Startplatz für das Rennen am Sonntag.

Sebastian Vettel - Japanese GP 2011
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Aufgrund der durchwachsenen Leistungen in den vergangenen Wochen, war er alles andere als Favorit für die Pole. Zumal zwischen dem letzten Rennen in China und dem Grand Prix in Bahrain nur eine Woche liegt und es keine Entwicklung zwischen den Rennen gab. Vermutlich spielen die heißen Temperaturen in der Wüste dem Team von Red Bull in die Karten. Bleibt abzuwarten, ob der Speed nur auf eine Runde stimmt, oder auch ins Rennen übertragen werden kann.
Der eigentliche Favorit auf die Poleposition war eigentlich der China Sieger Nico Rosberg. Im Qualifying zeigten sich die Mercedes in diesem Jahr bärenstark und nach der Pole und dem ungefährdeten Sieg in China, war Rosberg auch in Bahrain klarer Favorit. Mein Eindruck war allerdings, dass er seine Runde nicht hundertprozentig zusammen bekam. Ich denke der Speed für die Pole wäre da gewesen. So hat es nur zu Platz fünf gereicht, die Abstände sind allerdings denkbar gering.
Rosbergs Freund Lewis Hamilton hat es auf den zweiten Startplatz geschafft. Mit Mark Webber auf dem dritten Rang hat sich Red Bull an diesem Wochenende wieder ein wenig rehabilitiert. Mein persönlicher Favorit, Michael Schumacher, hat es aufgrund eines Defektes nicht über einen 17. Startplatz hinaus geschafft und wird aufgrund eines Getriebewechsels vom 22. Platz starten. Das Pech bleibt ihm weiterhin treu, leider.

Mein Favorit auf den Rennsieg ist wieder derselbe wie letzte Woche. Jenson Button erweist sich auf eine Runde nicht als der allerschnellste und muss sich oft hinter Lewis Hamilton anstellen, im Rennen aber zeigt sich immer wieder, dass er ein extrem intelligenter Fahrer ist. Dort ist nicht nur reiner Speed gefragt, sondern taktisches Fahren und das beherrscht momentan kaum einer besser als Jenson Button. Er startet von Platz vier.

Sollte es in Bahrain, wider erwarten, zu einem Rennenrennen kommen, dann sind alle Prognosen reine Makulatur. Wollen wir hoffen, dass das Rennen und der Sport die Schlagzeilen machen und nicht mögliche Ausschreitungen.

Samstag, 21. April 2012

Youtube und die GEMA - eine never ending Story

Was habe ich mich schon über die GEMA mit den völlig nervigen Sperren auf Youtube geärgert. Und der Ärger ist nicht nur auf Seiten der User zu sehen. Leider ist dieses Video in Deutschland nicht verfügbar, da es Musik enthalten könnte, für die die GEMA die erforderlichen Musikrechte nicht eingeräumt hat.
Wer kennt diesen Satz nicht, wenn er mal eben ein Musikvideo auf Youtube sehen möchte.

Jetzt hat das ganze Theater ein neues Level erreicht. Die GEMA versucht bereits seit 2010 auf dem juristischen Weg Youtube dazu zu bringen endlich einen Haufen Kohle an die GEMA zu zahlen. Dass Youtube/Google dazu bereit ist für den Content zu bezahlen, zeigen die Vereinbarungen mit über 40 Ländern in denen bereits Einigungen mit den Verwertern der Musikrechte erzielt wurden.

Youtube logo
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Warum das allerdings in Deutschland noch nicht geschehen ist und das auf dem Rücken der Millionen User ausgetragen wird, kann nur einen Grund haben. Gier. Wie wir im vergangenen Jahr schon erfahren haben, so sind die monetären Forderungen von der GEMA völlig utopisch und nicht realisierbar. Das Internet besteht aus einem Geben und Nehmen, das heißt, dass Google bereit war und ist, die Werbeeinnahmen zu teilen, nicht aber die Werbeeinnahmen vollständig an die GEMA weiterzureichen und womöglich noch drauf zu zahlen.
Wie kurzsichtig das Handeln von gierigen Menschen ist, zeigt sich an diesem Beispiel mal wieder hervorragend. Hätten sich beide Parteien bereits im Jahr 2009 auf einen Kompromiss geeinigt, dann hätten beide Parteien bereits knapp drei Jahre an einem funktionierenden Geschäftsmodell verdient und sogar die User wären glücklich gewesen. Aber nein, es wird jahrelang gestritten, die Anwälte verdienen ein Heidengeld, die Unternehmen haben nur Kosten und keine Einnahmen und die User sind mehr als verärgert. Vom Imageverlust ganz zu schweigen. Das Beste an diesem Streit aber ist die Tatsache, dass am Ende sowieso ein Kompromiss herauskommt, denn man auch schon vor Jahren hätte erzielen können. Das nenne ich mal pubertären Schwanzergleich.

Das aktuelle Urteil zu diesem Fall ist im Übrigen noch nicht das Ende. Es wurde lediglich über zwölf bestimmte Videos geurteilt und dabei hat Youtube verloren. Für mich hat das noch keine Signalwirkung. Es läutet lediglich eine neue Runde ein, einen gemeinsamen Kompromiss zu finden. Die Unternehmen, die noch aus einer nicht digitalen Zeit stammen, versuchen nach wie vor ihre veralteten Geschäftsmodelle eins zu eins in die digitale Welt zu übertragen. Hey Leute, merkt endlich, dass das nicht funktioniert. Die Welt hat sich verändert und das solltet ihr auch.

Freitag, 20. April 2012

Formel 1 in Bahrain - Force India mit Angst

Im Vorfeld gab es bereits viele Schreckgespenster rund um den Grand Prix von Bahrain. Im vergangenen Jahr wurde der GP abgesagt, in diesem Jahr ist Force India bereits mit den Revolutionären in Berührung geraten.

Die Konsequenz ist, dass zwei Teammitglieder bereits am Freitag wieder abgereist sind. Was war passiert? Am Mittwoch Abend fuhren vier Teammitglieder abends Richtung Hotel und sind in Krawalle geraten. Dabei ist scheinbar ein Molotow-Cocktail in der Nähe zum Teambus eingeschlagen. Zwei der vier Teammitglieder sind darauf schon wieder abgereist. Die anderen Mitglieder von Force India scheuen den Weg zum Hotel in den Abendstunden.
Das Team reagiert auf diese Vorkommnisse mit einem verkürzten Arbeitspensum am Freitag, um zu gewährleisten, dass das Team vor Einbruch der Dunkelheit ins Hotel zurückkehren kann. Zwischenzeitlich war sogar von einem kompletten Rückzug des Teams die Rede gewesen.

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Wie ich hier schon angemerkt habe, war es zu erwarten, dass kleinere Zwischenfälle den Grand Prix von Bahrain begleiten werden. In diesem Fall hat es Force India getroffen. Es ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass es ansonsten ruhig blieb und die erwarteten großen Krawalle nicht eingetreten sind. Bisher, muss man allerdings sagen. Die medienträchtigen Tage sind der Samstag und ganz besonders der Rennsonntag. Politisch gesehen bleibt die Anspannung das gesamte Wochenende auf höchstem Niveau.

Sportlich betrachtet erwarten wir ein wieder starkes McLaren Team. Im ersten freien Training sicherte sich dann auch gleich Lewis Hamilton die Bestzeit, gefolgt von Sebastian Vettel. Der überraschende Dominator aus China, Nico Rosberg, landete auf dem vierten Platz. Sollte Mercedes auch an diesem heißen Wochenende im Vorderfeld mitmischen, so kann man definitiv davon ausgehen, dass Mercedes den Reifenerschleiß in den Griff bekommen hat. Der Sieg in China müsste dann keine Eintagsfliege bleiben und Michael Schumacher dürfte dieses Jahr auch noch das eine oder andere Glanzlicht setzen.

Hoffen wir nun, dass das Wochenende weiterhin friedlich bleibt und es zu keinen Verletzten kommt. Dieses Wochenende sollte der Sport die Schlagzeilen machen und nicht Anschläge.

Donnerstag, 19. April 2012

Audi kauft Ducati

Der unstillbare Hunger von VW geht immer weiter. Jetzt hat der Volkswagenkonzern in Form von Audi die italienische Kultmarke Ducati gekauft und hat nun auch einen Motorradhersteller im Portfolio.

Das dürfte interessant werden. BMW hat es vorgemacht und ist mit seiner Motorradsparte sehr erfolgreich und hat mit Husqvarna auch schon eine Kultmarke aufgekauft. Da kann Volkswagen natürlich nicht zurück stehen und verleibt sich nun die erste Motorradmarke ein, und was für eine. Ducati ist neben Harley Davidson wohl die Marke mit dem größten Kultfaktor und den meisten Fans. Ducati ist bei den Motorrädern das, was Ferrari bei den Autos ist. Mit Valentino Rossi als MotoGP Fahrer haben sie nun auch den berühmtesten Motorradrennfahrer der Welt als Angestellten. Auch wenn es im Moment nicht so gut für Rossi läuft.

Valentino Rossi
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All diese Dinge kosten natürlich und so wird über einen Kaufpreis von rund 860 Millionen Euro spekuliert. Ducati ist hoch verschuldet und da wundert es dann doch ein wenig, dass der Preis so hoch liegen soll.
Dennoch ist der Imagezuwachs nicht zu unterschätzen und wird das Investment mit Sicherheit innerhalb kurzer Zeit wieder egalisieren. Wenn man alle Marken unter dem VW Dach zusammenzählt, kommt man mittlerweile auf die stolze Zahl 11. VW, Audi, Skoda, Bugatti, Bentley, Seat, Lamborghini, Porsche, Scania, MAN und nun auch Ducati. Volkswagen macht ernst mit dem Anspruch das erfolgsreichste Automobilunternehmen der Welt zu werden. Derzeit gibt es nur einen Weg für VW und der heißt Wachstum.
Dass man dabei dem einen oder anderen Konkurrenten auch noch ein Schnippchen schlagen kann, versüßt die ganze Sache natürlich. In diesem Fall heißt er gelackmeierte Mercedes. Die hundertprozentige Mercedestochter AMG hatte im Jahr 2010 noch eine groß angelegte Kooperation mit Ducati verkündet. Es folgten gemeinsame Marketingaktivitäten und Kundenevents. Dass AMG nicht länger mit Ducati kooperieren möchte verwundert nach der Übernahme natürlich nicht. Da muss sich Mercedes wohl jemand anderen zum Spielen suchen. Aber vielleicht kommen Motorräder ja wieder in Mode und die Jungs von Mercedes strecken mit Sicherheit schonmal die Fühler nach einem Motorradhersteller aus. Rein soundtechnisch würde sich Harley Davidson bestens anbieten.
Wer weiß?

In jedem Fall wird VW nun noch mächtiger und ist Toyota und General Motors mindestens schon auf den Versen, wenn VW diese nicht schon überholt hat. Wirtschaft kann spannend sein, mal sehen wie die anderen auf den Kauf reagieren.

Mittwoch, 18. April 2012

Formel 1 in Bahrain - die Proteste gehen weiter

Lange ist nich soviel über ein Formel 1 Rennen diskutiert worden. Das Rennen in Bahrain ist sportlich gesehen völlig in den Hintergrund getreten. Es geht ausschließlich um die politische Situation in dem kleinen Land.

Es ist fast zu befürchten, dass der sensationelle Sieg von Nico Rosberg am vergangenen Sonntag in China etwas unter geht. In Bahrain gibt es nach wie vor Straßenschlachten zwischen der Polizei und den Demonstranten. Angeblich gibt es laut Amnesty International auch schwere Verstöße gegen die Menschenrechte. Seit der gewaltsamen Niederschlagung der Demonstrationen im vergangenen Jahr, sind angeblich 80 Menschen ums Leben gekommen. Das Formel 1 Rennen letztes Jahr wurde abgesagt.

Bahrain formula 1 racetrack
Bild von http://www.flickr.com/photos/london/

Am kommenden Wochenende soll nun der Grand Prix von Bahrain stattfinden. Die Formel 1 trudelt momentan in Bahrain ein und es bleibt ein ungutes Gefühl. Es wird über Versicherungen und die Sicherheit spekuliert und diskutiert. Was bleibt ist ein Fragezeichen was den reibungslosen Ablauf des Rennwochenendes angeht. Viele Berichterstatter, darunter auch der Sender Sky, werden keine Teams nach Bahrain schicken und nicht live vor Ort berichten. Ein solches unsicheres Rennen hat es die letzten Jahrzehnte nicht gegeben. Es kommt allerdings häufiger vor, dass der Sport in der Formel 1 in den Hintergrund tritt. In der Regel geht es dann allerdings um sportpolitische Themen und kleinere Skandälchen.

Ich hoffe das Wochenende wird ohne Zwischenfälle über die Bühne gehen und wir erleben ein weiteres spannendes Formel 1 Rennen. Die politischen Mißstände in dem Land müssen allerdings angegangen werden. Es kann und darf nicht sein, dass sich ein Land gegen die eigenen Bürger auflehnt. Für die Formel 1 und die Fans ist das Wochenende ein Risiko, für die Menschen, die dort leben ist es allerdings trauriger Alltag. So sehr der Sport für viele extrem wichtig ist, sollte man dennoch den Sport nicht vor Menschenleben stellen.

Dienstag, 17. April 2012

Julian Assange nun mit eigener Sendung

Es kommt, wie es kommen muss. Jemand, der unbedingt in die Öffentlichkeit drängt, landet früher oder später beim Fernsehen. So jetzt auch Julian Assange.

Der Gründer und Betreiber von Wikileaks steht nach wie vor unter Hausarrest und wartet auf seinen Prozess wegen der angeblichen Vergewaltigung. Auch die Auslieferung an die USA ist noch nicht vom Tisch. Sein Arrest hindert den umtriebigen Australier allerdings nicht daran weiterhin an seiner Karriere zu arbeiten. So haben wir vor einigen Wochen erfahren, dass er für den australischen Senat kandidieren möchte. Und nun das: Er produziert eine Fernsehsendung in der er Politiker, Visionäre und Revolutionäre interviewen möchte. Angeblich sind schon einige Sendungen abgedreht. Das Format wird auf eine Länge von 26 Minuten ausgelegt und unmittelbar nach Ausstrahlung auch online verfügbar sein. So sollte es sich für einen Wikileaksgründer auch gehören.

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Bild von http://www.flickr.com/photos/maiwanews/

Nun aber zu den weniger guten Seiten dieser Nachricht. Die Wahl von Assange bezüglich des Partnersenders ist auf den russischen Sender RT Networks gefallen. RT steht für Russian Today. Dieser Sender soll angeblich für Pro Russland Propaganda stehen, wird er doch auch von der russischen Regierung gefördert. Aufgrund der nicht gerade liberalen Entwicklung der russischen Politik der letzten Jahre, finde ich die Wahl daher doch zumindest denkwürdig. Wikileaks soll doch für absolute Offenheit und Transparenz stehen. Nicht gerade die Attribute, die mir zur russischen Regierung einfallen.
Der andere negative Aspekt ist für mich die Tatsache, dass Wikileaks, und damit meine ich Julian Assange, immer weiter von dem eigentlichen Ursprung abweicht. Ok, die Sendung geht um politische Themen und wird mit Sicherheit auch das Whistleblowing zum Thema haben; aber für mich klingt das allles eher nach einer Julian Assange Show. Er ist mediengeil und geht nun den Weg, den jeder abgetakelte "Promi" geht. Diese Leute landen früher oder später in den Talkshows oder bekommen ein Gnadenbrot bei einem Sender. So auch Assange. Das hat allerdings sehr wenig mit den politischen Idealen zu tun, die er uns noch vor kurzer Zeit verkauft hat und dies immer noch versucht.
Für mich macht er Kommerz und das bestätigt alle seine Kritiker, die in ihm einen narzistischen, mediengeilen Showman sehen. All das trifft genau auf ihn zu. Es geht nicht mehr um die Sache an sich, sondern nur noch um seine Person. Das scheint Assange allerdings noch lange nicht erkannt zu haben.

Es zeigt sich mal wieder die Natur des Menschen: Egoismus steckt in jedem von uns. In manchen allerdings noch ein bißchen mehr.

Montag, 16. April 2012

Tupac lebt - zumindest für einen Abend

Vor sechzehn Jahren wurde Tupac Shakur in Las Vegas erschossen und bis heute halten sich hartnäckig die Gerüchte er sei noch am Leben. Dass quasi jedes Jahr ein neues Album von ihm veröffentlicht wurde, gab den Gerüchten nur noch mehr Nahrung, auch wenn eher die Gier der Plattenlabel hinter den Veröffentlichungen steckt.

Wir wissen nicht erst seit Michael Jacksons Tod, dass sich mit toten Stars vortrefflich Geld verdien läßt. Oft sind Stars tot mehr wert als lebendig. Elvis Presley, Kurt Cobain, Michael Jackson, Whitney Houston, Amy Winehouse - die Liste ließe sich beliebig verlängern. Gemeinsam ist ihnen allen, dass sie tot sind und noch heute Millionen verdienen.
Tupac ist einer dieser großen, die viel zu früh gestorben sind und noch vor ihrem Zenit das Zeitliche segneten. Doch genau mit diesem Kult läßt sich bis heute sehr viel Geld verdienen. Da es definitv keine neuen Werke der Toten geben kann, wird jeder noch so kleine Schnipsel, welcher noch nicht ausgeschlachtet wurde, zum Anlass genommen als das allerletzte Vermächtnis des toten Stars vermarktet zu werden. So konnten wir in den letzten Jahren, aufgrund der fortschreitenden technischen Möglichkeiten, bereits Steve McQueen, Marilyn Monroe, Humphrey Bogart oder einen verjüngten und gesunden Muhammad Ali in einigen Werbespots bewundern. Ich bin überzeugt, dass diese Masche uns immer weiter begleiten wird und auch noch merkwürdige Blüten tragen wird.

Diesen neuen technischen Möglichkeiten haben wir es aber auch zu verdanken, dass Tupac Shakur gestern, sechzehn Jahre nach seinem Tod, einen "Liveauftritt" gegeben hat. Auf dem Coachella Festival in Kalifornien haben Dr. Dre und Snoop Dogg einen "gemeinsamen" Auftritt mit ihrem damaligen Weggefährten gegeben. Tupac wurde als Hologramm auf die Bühne projeziert und konnte so wie zu seinen besten Zeiten in Topform glänzen. Der Auftritt weckte viele Erinnerungen und brachte viele positive Emotionen wieder hoch.

Tupac Shakur
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Ich bin mir aber auch sicher, dass es ein cleverer Schachzug der Plattenindustrie ist und ich würde mich nicht wundern wenn die Plattenverkäufe von Tupac wieder wundersam anziehen werden. Tote bringen in diesem Fall wirklich viel Geld, zumal man ihnen auch nicht mehr soviel abgeben muss.

Jetzt wurde auf jeden Fall wieder eine Grenze überschritten und so werden mit Sicherheit Auftritte, oder sogar ganze Konzerte von Jacko, Amy, Elvis und anderen Größe folgen. Vielleicht erleben wir ja bei der nächsten Oscarvereihung wie Marilyn Monroe über den roten Teppich stolziert. Wundern würde mich das nicht.

Hier noch Tupac "Auftritt" beim Coachella Festival:

Sonntag, 15. April 2012

Michael Schumacher - Ausfall in China

China scheint kein gutes Pflaster für Michael Schumacher zu sein. Nach dem sehr guten dritten Qualiyfyingplatz am Samstag und dem zweiten Startplatz aufgrund von Hamiltons Getriebewechsel, konnte Schumi das Rennen nicht zu Ende bringen.

Zum ersten Mal in dieser Saison stimmte das Qualifying und der Rennspeed. Von Startplatz zwei ins Rennen gegangen, konnte Schumacher in den ersten Runden nicht ganz den Speed von Nico Rosberg mitgehen, allerdings war er schneller als seine Verfolger und konnte sich sukzessive absetzen. Es schien, als hätte er das Rennen voll im Griff und die bisherige Schwäche des Mercedes in Bezug auf den Reifenverschleiß war wie weggeblasen. Speed un Konstanz waren die Folge und wurde von keinem Experten oder Gegner in dieser Form erwartet.

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Bedenkt man den dominaten Sieg von Nico Rosberg, so wäre ein zweiter Platz für Michael Schumacher in China absolut realistisch gewesen. Leider hat das Pech wieder zugeschlagen und so wurde bei seinem Boxenstopp der vordere rechte Reifen nicht ordnungsgemäß montiert und in der Folge musste Michael Schumacher seinen Mercedes in der zwölften Runde defekt abstellen.
Mit dieser Performance zeigte der Rekordweltmeister allerdings, dass man definitv noch mit ihm rechnen muss und dass er immer noch locker in der Weltspitze mitfahren kann. Alles was bisher gefehlt hat, war ein konkurrenzfähiges Auto. Dieses hat er nun, jetzt müssen nur noch die restlichen Faktoren stimmen. Dann bin ich mir sicher, dass wir dieses Jahr noch Podien und hoffentlich einen Rennsieg von ihm sehen werden.
Ich persönlich oute mich gerne als Schumifan, denn ich liebe es wenn sogenannte Underdogs unerwartet doch wieder zur Spitze finden. Obwohl Michael Schumacher sieben Weltmeistertitel erreicht hat, haben ihn alle Experten schon abgeschrieben und meinten, er wäre einfach zu alt und hätte seinen Speed verloren. Dass es immer eine gewisse Aufbauarbeit und Zeit braucht, kennen wir schon aus seinen Jahren bei Ferrari. Das was er verloren hat, ist seine Verbissenheit der vergangenen Jahre. Bei Interiews ist er locker und entspannt. Das war nicht immer so. Dass das keine Auswirkung auf seinen Speed hat, hat er heute einmal mehr bewiesen. Und wird dies in dieser Saison auch noch weitere Male beweisen. Hoffentlich kann er dann auch mal die Ergebnisse seines Speeds in Form von vielen WM Punkten ernten.

Nächste Woche in Bahrain geht es in die nächste Runde und ich hoffe Mercedes wird auch dort konkurrenzfähig sein. Vielleicht sehen wir wieder eine erste Startreihe in Silber.

Samstag, 14. April 2012

Benzinabzocke - Der Ölpreis sinkt, der Spritpreis nicht

Um Ausreden waren die Ölkonzerne noch nie verlegen. Warum allerdings der Benzinpreis auf dem hohen Niveau bleibt, obwohl der Ölpreis sinkt, bleibt ein Rätsel.

Der Osterschock ist gerade erst überwunden und dass der Benzinpreis nicht noch weiter gestiegen ist, haben wir bereits festgestellt. Doch jetzt wissen wir auch warum das so ist. Der Ölpreis sinkt, der Benzinpreis bleibt aber auf dem unerträglichen Niveau. Was kein normaler Mensch erklären kann, ist für die Ölkonzerne selbstverständlich. Das Geld, welches man einmal verdient, möchte man schließlich auch nicht wieder hergeben. Und so bleibt der Benzinpreis. Die Erklärung dafür? Die Beschaffungskosten bleiben auf hohem Niveau und daher sinkt der Benzinpreis nicht.

Karlsruhe - Stadt des teuersten Sprits Deutschlands
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Abzocke nenne ich das. Es wird sich noch nicht einmal Mühe gegeben, es halbwegs glaubwürdig zu erklären. Für mich eine bodenlose Frechheit, aber mittlerweile leider normal und keiner beschwert sich ernsthaft darüber. Was muss noch geschehen, dass mal etwas passiert?

Die Ölkonzerne bilden für mich ganz eindeutig ein Benzinkartell und das ist eigentlich verboten. Aber wie immer sieht die Poiltitk nur zu. Wer beißt denn auch die Hand, die einen füttert?
Traurig aber war. Es bleibt an uns, das zu ändern. Und dabei helfen nur gezielte Aktionen, die die Konzerne im Geldbeutel treffen. Der Sommer wird hoffentlich gut und wir sollten die Autos einfach mal stehen lassen. Der Mensch ist von der Natur schließlich dazu gemacht worden zu Fuß zu gehen. Das können wir und sollten es auch tun. Ok, das Fahrrad ist auch noch erlaubt...

Freitag, 13. April 2012

Michael Schumacher China GP - Bestzeit im zweiten Training

Er kann es immer noch. Wie ich hier schon geschrieben habe, so bin ich der Meinung, dass Michael Schumacher immer noch an der Weltspitze mitfahren kann.

Und das hat er mal wieder eindrucksvoll bewiesen. Im zweiten freien Trainung für den China GP, fuhr Schumi bei trockenen Bedingungen die schnellste Zeit. Vor Lewis Hamilton und Sebastian Vettel. Es ist davon auszugehen, dass er sich für das morgige Qualifying vorbereitet hat und daher mit wenig Benzin gefahren ist. Das unterstreicht ein weiteres Mal die Konkurrenzfähigkeit des neuen Mercedes, allerdings bisher nur im Qualifikationstrimm. Der Rennspeed ließ bisher zu wünschen übrig und daher kann ich nur hoffen, dass der reine Speed von Schumis Wagen demnächst auch im Rennen zum Tragen kommt.

MICHAEL SCHUMACHER
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Ich bin überzeugt, dass Mercedes auf dem richtigen Weg ist und diese Saison reelle Chancen bestehen, dass Schumi einen weiteren Grand Prix Sieg in seine unglaubliche Erfolgsgeschichte eintragen kann. Spätestens dann wird auch dem letzten Kritiker bewusst, dass Michael Schumacher der größte Formel 1 Rennfahrer aller Zeiten ist. In seiner langen Karriere hat er es nach zwei Weltmeisterschaften und den darauffolgenden entbehrungsreichen Jahren geschafft, fünf mal hintereinander die Krone des Motorsports zurück zu erobern. Auch das ist etwas, was keiner der noch aktiven Weltmeister zu Stande gebracht hat.

Mein Favorit auf die Poleposition ist Michael Schumacher. In China könnte er die erste Pole seit seinem Rücktritt erreichen. Dann muss nur noch der Rennspeed stimmen und die Reifen halten. Dann ziegt der "Alte" den jüngeren wieder wer Chef im Ring ist.
Meine Prognose für Michael Schumacher in China ist, eine Pole am Samstag, ein vierter Platz am Sonntag.
Ich drücke die Daumen.

Donnerstag, 12. April 2012

Piratenpartei - immer weitere Umfragerekorde

Was hat es mit diesen Piraten auf sich? Es handelt sich um eine aus dem Boden gestampfte Partei ohne Tradition und vor allem ohne Erfahrung. Dennoch sprechen die bisherigen Umfragen für einen gewaltigen Stimmenzuwachs.

Nimmt man es genau, so muss man sagen, dass die Piraten als direkte Konsequenz aus dem Frust über die etablierten Parteien hervorgehen. Viele Menschen der Generation Golf und jünger, fühlen sich absolut unverstanden und nicht richtig repräsentiert von den großen Parteien. Die Gesellschaft hat sich geändert, ist digitaler geworden, doch die CDU, SPD, FDP und sogar die Grünen, regieren wie zu Zeiten vor der digitalen Revolution. Die Politik geht konsequent an dem Zeitgeist vorbei. Nur so ist es zu erklären, dass eine Partei wie die Piraten ohne festes Wahlkonzept und ohne jegliche Erfahrung immer neue Umfragerekorde erzielen und womöglich die FDP überholen wird.
Das wird den Graben zwischen den Generationen mit Sicherheit weiter aufreißen.

Piratenpartei-Logo auf Grau
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Das Konzept der Piraten zielt erst einmal darauf, alles anders zu machen als die anderen Parteien. Dieser Ansatz ist erst einmal zu begrüßen. Die alles entscheidende Frage ist allerdings, ob es die Piraten schaffen werden ihre Mitglieder auf eine Richtung einzuschwören. Zu unterschiedlich sind die Ansichten der einzelnen Mitglieder. Das was alle eint, ist der Frust über die aktuelle Politik. Das heißt aber nicht, dass die Mitglieder alle aus derselben politischen Richtung stammen. So sitzt ein eher konservativ orientierter BWL-Student neben einem eher links orientierten Informatik-Studenten. Diese unterschiedlichen Gesinnungen gewinnbringend zu einen, das wird die große Kunst sein. Gelingt diese Gratwanderung, so erwartet uns ein ordentlicher Ruck in der Politik aus der digitalen Ecke. Gelingt dies nicht, so werden die Piraten in Machtkämpfen und unüberwindbaren Diskrepanzen sich selbst vernichten.

Ich persönlich hoffe, dass es die Piratenpartei schafft und endlich ein neuer Wind in den verstaubten Regierungskreisen weht. Die Gesellschaft hat sich verändert und das muss die Politik auch.

Mittwoch, 11. April 2012

Benzinpreis - die Ruhe vor dem Sturm?

Seit einigen Tagen pendeln sich die Spritpreise um die 1,70 Euro pro Liter für Superbenzin ein. Ist das nur die Ruhe vor dem Sturm?

Dass die Ölkonzerne bereits völlig ungeniert in unsere Taschen gegriffen haben, ist nichts neues. Vor Ostern schnellten die Preise für Benzin in ungeahnte Höhen. Der vorher nicht für mögich gehaltene Preis von 1,70 Euro, ist geknackt worden und es wirkte, also ob diese Preistreiberei unaufhaltsam weiter gehen würde.
Diese Entwicklung zu Ostern kennen wir bereits seit vielen Jahren. Der Aufschrei in der Bevölkerung und der Politik wurde täglich lauter. Jetzt hat sich der Preis allerdings um die 1,70 Euro eingependelt. Es gibt keine großen Ausschläge nach oben oder nach unten und das nun schon seit geraumer Zeit.

benzin
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Das verwundert doch ein wenig. Zählt man eins und eins zusammen, so läßt das eigentlich nur einen Schluss zu. Die Ölkonzerne geben jetzt ein wenig nach um etwas Ruhe in die Diskussion zu bekommen. Was allerdings nicht heißt, dass der Preis nicht noch weiter hochgetrieben wird. Es wird den Autofahrern quasi Zeit zum Erholen und Beruhigen gegeben. Anschließend, so bin ich mir sicher, wird dann wieder ungeniert an der Preisschraube gedreht und der Preis wird immer weiter in Richtung 2,00 Euro pro Liter marschieren. Ich vermute die Ruhephase wird bis ca. eine Woche nach den Osterferien anhalten, dann geht die Abzocke munter weiter. Vielleicht sollten wir genauso wie die Engländer anfangen Benzin zu horten.
Aber so pervers das auch klingt, mittlerweile sind wir über einen Preis knapp unter 1,70 Euro schon glücklich. Das machen die Konzerne in der Tat sehr geschickt. Desensibilisieren für die unverschämten Preise.

Ich wiederhole mich gerne, bis zum nächsten Winter haben wir einen Preis von 2,00 Euro pro Liter und alle werden dennoch unerschrocken weiter tanken. Das wird so weiter gehen, bis die absolute Schmerzgrenze erreicht wird. Nur wo genau diese liegt, vermag ich nicht zu sagen. Aber vielleicht werden wir das früher als erwartet erfahren. Ehrlich gesagt freue ich mich auf den Tag, wenn die Autofahrer auf die Straßen gehen und endlich mal Taten den Worten folgen lassen. Andererseits könnte die Exitstrategie der Konzerne aber auch so aussehen, dass bevor es knallt und es den Menschen reicht, einfach die Elektroautos aus der Schublade gezogen werden und so wieder alles in Ordnung zu sein scheint.
Bis dahin allerdings werden noch Milliarden auf unsere Kosten verdient.

Dienstag, 10. April 2012

Sony streicht 10.000 Stellen

Kontinuität, das wünschen sich viele Privatpersonen in ihrem Leben, aber auch Unternehmen. Das Problem mit der Kontinuität bei Unternehmen ist nur, dass es keine Kontinuität ohne Wachstum gibt.

Ein Unternehmen ohne Wachstum ist ein Verlustgeschäft. Wenn das Ergebnis aus dem Vorjahr erreicht wird, so stöhnen die Anleger und wittern einen Verlust, bzw. ein Unternehmen auf dem absteigenden Ast. Nur wenn Wachstum eintritt, ist es ein gutes Investment und attraktiv für die Anleger. Aber auch wenn das Wachstum nicht ganz den Prognosen entspricht, ist ein Rückgang bei dem Aktienkurs vorprogrammiert.
Jetzt hat es also Sony erwischt. Vier Jahre in Folge Verlust, dieses Mal sogar knapp 5 Milliarden Euro. Ähnlich wie bei Nokia auch, handelt es sich um einen ehemaligen Musterknaben aus wirtschaftlicher Sicht. Einst Marktführer in einigen Bereichen, hat das Management einige Trends falsch interpretiert und als Konsequenz einige Trends verpasst. In der heutigen schnellebigen Welt kommt das aber schon fast einem Todesurteil gleich, sogar für einen Weltkonzern. Beispiele gibt es hierfür genügend. Diesen Weg gehen aktuell einstige Globalplayer wie Yahoo, Nokia, MySpace oder HTC.
Was dann folgt ist vorhersehbar. Das Vertrauen der Anleger muss wiederhergestellt werden. Das geschieht immer nach dem selben Muster. Das Management wird ausgetauscht und man wirft ein paar Tausend Mitarbeiter raus um die Kosten zu reduzieren. In diesem Fall wirft Sony 10.000 Mitarbeiter raus.
Diese Schritte kann auch ein Grundschüler ausführen, das benötigt keine besonderen Fähigkeiten. Damit kann man kurzfristig den Freifall der Aktienkurse bremsen. Wie aber kehrt man den Fall um und erreicht wieder das benötigte Wachstum? Dafür müssen Trends erkannt werden, man muss schneller und cleverer als die Konkurrenz sein und mutiger. Das heißt, man muss einen Glücksgriff tun. Geschieht das nicht, ist das Ende nur noch eine Frage der Zeit. Das erzeugt ungeheuren Druck. Das Management sucht fieberhaft nach dem Glücksgriff und die Belegschaft bangt um die Jobs. Keine guten Voraussetzungen um den Weg aus der Krise zu schaffen.

Sony
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So wird bei Sony mit Sicherheit alles daran gesetzt die nächste Playstation 4 als den ultimativen Heilsbringer zu positionieren. Leider ist die Zeit der Spielkonsolen allerdings vorbei. Tablets und Smartphones sind auf dem besten Weg die Playstation und die XBox überflüssig zu machen. Bleibt zu hoffen, dass das Traditionsunternehmen aus Japan das auch erkennt. Der Erfinder des Walkmans und der Playstation muss wieder eine neue Gerätekategorie entwickeln, aber es muss etwas sein, was ein Smartphone noch nicht kann. Und das ist das Problem, denn den Anschluss an die Marktführer bei den Smartphones hat Sony schon verloren.

Ich hoffe, dass Sony überlebt. Ich mag die Produkte aus Japan. Ich persönlich sehe das Problem auch eher an einer anderen Stelle. Der unbedingte Wachstumszwang bedingt, dass es immer wieder Wellenbewegungen und Verschiebungen geben wird. Es gibt kein unendliches Wachstum und so ist der Niedergang eines Unternehmens praktisch schon bei Gründung sicher. In den meisten Fällen reden wir von Jahren und bei wenigen wird es Jahrzehnte dauern. Aber so schnell wie sich die Märkte ändern, ist es überhaupt nicht möglich alle Trends richtig zu erkennen und auf ewig an der Spitze zu stehen. Die Gier verlangt aber nach stetigem Wachstum und so kann der Teufelskreis nicht durchbrochen werden.
Wie ich hier schon geschrieben habe gehe ich davon aus, dass es sogar das Musterunternehmen Apple früher oder später erwischen wird. Es wäre schließlich nicht das erste Mal.

Iran sperrt das Internet?

Der Iran ist für viele ein Buch mit sieben Siegeln. Durch die Presse haben wir kein gutes Bild von diesem Staat und viele, vor allem die Amerikaner, sehen in dem Land das pure Böse.

Nicht gerade bekannt für die Achtung von Menschenrechten und freier Meinungsäußerung, wird jetzt vermeldet, dass der Iran für die eigenen Bürger das Internet sperren will. Es soll ein eigenes Netz aufgebaut werden, quasi ein nationales Intranet. Dieses würde dann selbstverständlich der Zensurbehörde unterstehen und so könnte man den Informationsfluss zu den Bürgern streng reglementieren. Was wie eine Horrorvision klingt, scheint gar nicht so unmöglich. Die Tendenzen sind klar ersichtlich und es gäbe mit Sicherheit mehr als nur eine Regierung, die das gerne so handhaben würde. Und damit meine ich nicht nur Staaten im mittleren Osten.
Von zeitweiser Abschaltung von bestimmten Diensten wissen wir bereits seit dem arabischen Frühling, oder der Sperrung von Facebook in China. Während der Olypiade beschwerten sich die Pressevertreter massiv, dass viele Webseiten nicht erreichbar waren. Dass allerdings ein ganzes Land, digital gesehen, von der Landkarte entfernt werden soll ist in diesem Ausmaß noch nicht dagewesen. Ich frage mich, ob sich das nicht zu einem Bumerang entwickelt und die Bürger im Iran dann auf die Barrikaden gehen. Heutzutage ist es nicht mehr so einfach ein ganzes Land zu unterdrücken. Was das angeht, hat die Obrigkeitshörigkeit dann glücklicherweise doch ein wenig nachgelassen.

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Das Dementi zur Abschaltung des Internets im Iran folgte promp. Was wir davon halten sollen, werden wir sicherlich erst im Sommer erfahren. Unbestritten ist die Tatsache, dass es ein "sauberes" Internet im Iran geben soll und die weltweit genutzten Dienste für Suche und Mails, durch nationale Systeme ersetzt werden sollen. Zensur haben wir also in jedem Fall. Dank gewiefter Hacker sollte es dennoch möglich sein ein freies Netz nutzen zu können. Allerdings, wenn bereits Bloggern die Todesstrafe droht, was soll dann erst den Usern blühen, wenn sie staatliche Sperren umgehen?
Ich bin kein Freund von Zensur und so kann ich nur hoffen, dass der Widerstand im Iran groß genug sein wird und die Bürger sich das nicht bieten lassen.

Sonntag, 8. April 2012

Ostern - ein überholtes Fest aus einer anderen Ära?

Die Frage die sich viele stellen ist, was ist eigentlich Ostern? Kurz gesagt, ein überliefertes und überholtes Fest von Christen. Es gibt noch diese alten Traditionen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden und dabei sogar religionsübergreifend für alle gelten. Weihnachten zählt ganz besonders dazu, aber auch das Osterfest.

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Wenn man sarkastisch sein möchte, dann könnte man sagen, es ist eines dieser Feste um den Konsum der Gesellschaft zusätzlich anzuheizen. Unter anderem auch den der Ölkonzerne. Der eigentliche Hintergrund ist aber ein völlig anderer. Laut der Bibel wurde Jesus Christus, der Sohn Gottes gekreuzigt und stand drei Tage nach seinem Tod wieder von den Toten auf. Es wird also die Wiederauferstehung von Jesus gefeiert. Genauso wie an Weihnachten seine Geburt gefeiert wird. Interessant, dass die zwei bedeutendsten Feste im Jahr aufgrund einer sehr umstrittenen Person stattfinden, und das seit Jahrhunderten.
Es wird wieder einmal der Glaube einiger verallgemeinert und als allgemein gültig festgehalten. Ich kann mir kaum vorstellen, dass Moslems großen Wert darauf legen die Wiederauferstehung eines Menschen zu feiern, den es in ihrem Glauben sowieso nicht gibt und den es in der überlieferten Form mit Sicherheit auch nicht gegeben hat.
Die Religionen im Allgemeinen stellen für mich Relikte aus einer anderen Zeit dar. Völlig überholt und in keinster Weise mit dem aktuellen Wissensstand und der Aufgeklärtheit von heute vereinbar. Dennoch sind die Religionen allgegenwärtig, wirtschaftlich sehr erfolgreich, mit Millionen gläubigen Anhängern und immer noch massiv ins Weltgeschehen eingreifend. Versteht mich nicht falsch, ich bin nicht gegen Religionen, denn jeder sollte das verfolgen was ihm am Herzen liegt, daran glauben, dass ihm wichtig ist und den Gott anbeten, den er für richtig hält. Was mir allerdings überhaupt nicht passt, ist die Tatsache, dass jeder für sich proklamiert den einen Glauben zu haben. Sein Glaube ist der einzig richtige und sein Gott haut den anderen Göttern eins auf die Mütze, käme es zum finalen Celebrity God Death Match. Das wiederum bedingt, dass die Leute, da sie dem einzig wahren Glauben anhängen, alle anderen bekehren müssen/wollen.
Interessant wird es dann wenn so jemand auf einen wirklich klar denkenden und aufgeklärten Menschen trifft. Die religiösen Anhänger beten zum Beispiel Bücher an, die nüchtern betrachtet nicht viel mehr sind als Märchenbücher. Oder will mir allen Ernstes jemand erzählen, dass Büsche sprechen und das Meer sich teilen würde? Wohl kaum, wenn diese Wunder doch echt waren, warum zum Geier fanden diese dann nur in grauer Vorzeit statt? In Zeiten von Youtube könnte man das heute super viral vermarkten.
Jetzt sagen bestimmt wieder alle, ich sei ungläubig und nicht fähig an Gott zu glauben. Was diese Menschen allerdings völlig verdrängen, ist die Tatsache, dass Religion, gleich welcher Richtung, nichts göttliches an sich hat. Nein, Religionen sind von Menschen erdacht, gemacht und vermarktet. Sie beruhen auf Marketingkonzepten aus längst vergangenen Zeiten. Damals häufig dafür genutzt um Menschen gefügig zu machen: Du kleiner Bauer musst all deine Arbeit und deine Ernten und Schweine und Rinder dem fetten Bischoff geben, damit Gott es gut mit dir meint und du im Himmel dann ein gutes Leben führen kannst. Warum nicht auf Erden ein gutes Leben führen?

Ich bin ein großer Fan von Feiertagen, so auch von Ostern. Es ist eine Zeit um die Familie zu sehen und die eigenen Akkus aufzuladen, weil man den Alltag durchbricht und sich eine Auszeit nehmen kann. Der ursprüngliche Grund für diese Feiertage ist allerdings längst überholt und nicht mehr zeitgemäß. Vielleicht sollte man die Feiertage einem kleinen Facelift unterziehen und in diesem Zusammenhang auch gleich neue Namen vergeben, die dem aktuellen Anspruch ein wenig gerechter werden und mehr zu dem passen, was sie eigentlich sind. So würde für Ostern doch sehr gut Benzinabzockfest passen...

Samstag, 7. April 2012

Eine Niere für ein iPad

Was total absurd klingt, ist leider traurige Wahrheit. In China hat im vergangenen Jahr ein Siebzehnjähriger eine Niere verkauft um sich ein iPad leisten zu können.

Die Frage die sich mir stellt, ist: Was ist schlimmer? Die Dummheit der Menschen, die für den Konsum Leib und Leben aufs Spiel setzen, oder die Menschen, die daraus Profit schlagen?
Der siebzehnjährige Chinese hatte letztes Jahr für ein iPad geschwärmt und war auf der Suche nach Verdienstmöglichkeiten um sich das begehrte Appleprodukt leisten zu können. Bei der Suche im Internet ist er auf eine Anzeige aufmerksam geworden, bei der nach Spendennieren gesucht wird. Der Lohn für seine Niere waren umgerechnet ca. 2.400 Euro. Die Gier nach dem Lifestyeprodukt war größer als alle Bedenken und so begab er sich zu den Organhändlern nach Chenzhou. In einem Krankenhaus wurde der Eingriff vorgenommen und nach drei Tagen hat er die Klinik ohne seine Niere wieder verlassen. Das erste was er sich mit dem "verdienten" Geld kaufte, waren ein iPhone und ein iPad. Auf Nachfrage seiner Mutter, woher er das Geld für diese Dinge hatte, beichtete er seine Wahnsinnstat. Die Mutter reiste daraufhin mit ihrem Sohn nach Chenzhou, allerdings zur Polizei. Die Täter konnten nicht mehr ermittelt werden. Die Kontaktdaten waren nicht mehr aktiv und das Krankenhaus gab an, dass einzelne Räume von Zeit zu Zeit an Geschäftsleute vermietet werden. Von Operationen wüßte allerdings niemand.
Dieser Fall schlug große Wellen der Empörung in China und die Öffentlichkeit verurteilte die verkehrten Wertevorstellungen von Jungendlichen und Kindern und forderte Maßnahmen zur Verbesserung der Wertevermittlung an Heranwachsende.
Die Zahl an benötigten Spenderorganen weltweit, bedingt zwangsläufig mafiöse Machenschaften und so blüht der illegale Handel mit Organen. Gerade in sozial schwächeren Regionen der Welt, werden skrupellose Geschäftemacher fündig. Die Marketingabteilungen der großen Konzerne haben in meinen Augen allerdings einen nicht zu unterschätzenden Anteil an den völlig verdrehten Wertevorstellungen der Jugendlichen. So ist es heutzutage wichtiger das neueste iPhone zu besitzen, als einen vernünftigen Schulabschluss zu haben.




Wie kurzsichtig diese Sicht der Dinge ist, merken die Jugendlichen noch nicht einmal, wenn nach 6 Monaten bereits die neueste Generation des begehrten Lifestyleproduktes auf den Markt kommt und das vor kurzer Zeit noch unbedingt zu erwerbende Produkt das Wichtigste auf diesem Planeten war und nun völlig "veraltet" und unnütz ist.
Das Marketing klopft sich selbst wieder auf die Schulter, weil alter Wein in neuen Schläuchen mit unglaublichen Margen verkauft wurde. Die Konsequenzen und Einzelschicksale der Käufer interessieren dabei nicht. Wenn man es nüchtern betrachtet, so sind die Strukturen und das Verhalten der Konsumenten ähnlich der von Dealern und Drogenabhängigen. Die Laufzeiten sind zwar ausgedehnter, aber gewisse Parallelen kann man nicht von der Hand weisen. Der nächste Schuss muss mit dem neuesten Produkt gesetzt werden, erhält man es nicht, so stellt sich eine Art Abhängigkeit und ein unstillbares Verlangen ein. Es werden Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt um das neue Produkt zu erwerben und wie wir an dem Beispiel aus China sehen, kann man auch hier von Beschaffungskriminalität sprechen.
Die Werte die den jungen Leuten vermittelt werden, stammen nicht mehr von den eigenen Eltern, sondern direkt aus den Marketingabteilungen von Apple, Samsung, Camp David, Hollister und wie die anderen aktuellen Lifestylemarken heißen. In der neuen Saison heißen die Dealer anders, denn die Halbwertszeit der Produkte beschränkt sich auf maximal sechs Monate, aber das Prozedere bleibt dasselbe. Und so beginnt der Teufelskreis von vorn.
Genauso wie den Leute suggeriert wird, man müsse als Frau Größe Doppelnull haben und magersüchtig sein verdreht man den Leuten den Kopf aus Profitgründen. In vielen Fällen grenzt das an Körperverletzung. Was bekommt man eigentlich für eine Strafe für Körperverletzung aus niederen Gründen?

Der Siebzehnjährige Schüler aus China hat übrigens nun Probleme mit seiner verbliebenen Niere und wahrscheinlich ein veraltetes iPad.