Jeder kennt die Diskussionen mit den eigenen Eltern oder den eigenen Kindern. Häufig geht es um Banalitäten wie Kleidung, Musik, Freunde oder auch Liebe. Die jüngere Generation ist immer der Meinung, dass die Älteren kein Verständnis für die "neue" Welt haben und in der Vergangenheit leben. Das war bei unseren Großeltern so, das war bei unseren Eltern so, das ist bei uns so und das wird auch bei unseren Kindern und Enkeln der Fall sein. Jede Generation macht das durch und als Kinder nimmt man sich vo,r alles besser und moderner als die eigenen Eltern zu machen. Ich denke, das ist auch schon besser geworden, denn die heutgen Eltern in den dreißigern, sind in einer ähnlichen Zeit aufgewachsen wie es jetzt ihre Kinder tun. Der große Unterschied ist aber die Generation, die noch ohne Technik augewachsen ist. Zwischen dieser Generation und der Generation Facebook, besteht ein immenser Graben von gegenseitigem Unverständnis. Die Älteren sind bemüht sich für die "neue" Welt zu öffnen, allerdings fehlen hierfür grundsätzliche Dinge, wie das allgemeine Verständnis für Technik zum Beispiel. Wer kennt nicht die privat durchgeführten Workshops zur Erklärung des neuen Handy oder des neuen Computers. Oft ist es ein Kampf gegen Windmühlen. Genauso ist es aber auch anders herum. Die Jüngeren haben kein Verständnis für die Älteren, weil sie eine Welt ohne Technik nicht kennen. Ein Tag ohne iPod, Youtube und Laptop erzeugt schon fast körperliche Schmerzen. Auch das ist eine Art von Abhängigkeit.
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Da die Technik heutzutage ein nicht mehr wegzudenkender Faktor im alltäglichen Leben darstellt, ist die Lücke zwischen den Generationen größer denn je. Die Entwicklung geht rasend schnell voran und wir wachsen mit dieser Entwicklung. Für jemanden der allerdings immer noch Probleme hat eine Maus zu bedienen, wird diese Entwicklung quasi uneinholbar vorangetrieben. Das heißt, wenn die Grundlagen noch nicht verinnerlicht wurden, wie soll man dann mit der neuesten Entwicklung Schritt halten, geschweige denn alle neuen Errungenschaften gewinnbringend einsetzen? Das ist ohne Hilfe nicht möglich. Es ist schon immer wichtig gewesen zwischen den Generationen zu vermitteln. Doch heute ist es wichtiger denn je. Wird dem nicht entgegengewirkt, so wird die Lücke immer größer und ist irgendwann gar nicht mehr zu schließen.
Ganz eklatant tritt das bereits bei der aktuellen Politik zu Tage. Die Regierung zählt zu der Offline-Generation und hat so gut wie kein Verständnis für die aktuelle Entwicklung und die Dinge die Junge Menschen bewegt. Und die jungen Menschen sehen in der Regierung nur alte, unwissende Politiker, die an der Realität vorbei regieren. Dabei verwundert es nicht, dass eine gewissse Politikverdrossenheit die Runde macht. Um es auf einen Nenner zu bringen. Die beiden Lager sprechen über unterschiedliche Dinge und das auch noch in unterschiedlichen Sprachen. Weniger Überschneidungen kann man sich kaum vorstellen.
Was bleibt also? Wie so oft im Leben kann es nur eine völlig einfache und entwaffende Lösung geben. Beide Parteien müssen versuchen die anderen zu verstehen und aufeinander zu gehen. Das fängt im Kleinen an und sollte bis in höchste Kreise fortgesetzt werden. Die Jüngeren müssen versuchen die Älteren zu verstehen und die Beweggründe für die Handlungen. Die Älteren müssen verstehen wie die neue Welt funktioniert, die Jüngeren ernst nehmen und sich nicht allem Neuen verschließen.
Wenn wir das nicht versuchen und umsetzen, wird es zu ernsten gesellschaftlichen Problemen führen. Denn die ältere Generation wird sonst nicht Schritt halten und sich nicht mehr in der Welt zurecht finden, denn wir stehen gerade erst am Anfang der digitalen Welt.